Hanser Rauschen

Hanser Rauschen

Social Media: Kann das weg?!

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Kann man eigentlich heute noch erfolgreich Bücher veröffentlichen, wenn man nicht im Netz stattfindet? In der elften Folge des Verlagspodcasts Hanser Rauschen suchen die Lektor:innen Emily Modick und Florian Kessler nach Antworten auf die Instagrammisierung der Literaturwelt. Was genau machen eigentlich Autor:innen, Verlage, Bookstagrammer:innen, Booktoker:innen und Blogger:innen auf Social Media? Und was genau bedeutet es konkret für die Verlage, wenn viele Leute hochmotiviert im Netz über Bücher sprechen? Wie wirkt sich das auf das jetzige Schreiben und seine ästhetischen Ideen aus? Fragen über Fragen! Klickt hier für die Antwort – und lasst dem Podcast gern auch mal eine gute Bewertung da, das ist nun einmal Teil des Spiels, ist so.

Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Warum schreiben alle über Klasse? Zu Gast: Daniela Dröscher

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Egal wohin man schaut – auf die Bestsellerlisten, auf die neusten Verlagsvorschauen, in Belletristik- oder Sachbuchregale oder zum Nobelpreis für Annie Ernaux im vergangenen Jahr –, ein Thema scheint einem seit geraumer Zeit überall zu begegnen: Die Auseinandersetzung mit Klasse. Sei es eine Beschäftigung mit der eigenen Herkunft in literarischer Form oder ein Sachbuch, das sich mit struktureller Ungleichheit befasst – Fragen zu Klasse und Klassismus are here to stay. Daniela Dröscher hat mit "Lügen über meine Mutter" einen sehr erfolgreichen autofiktionalen Roman zu diesem Thema geschrieben und spricht bei Hanser Rauschen mit den Lektor:innen Florian Kessler und Emily Modick über die sogenannte „doppelte Scham“, die mit ihrem Aufstieg ins Bildungsbürgertum einherging, über verschlossene Räume der Literaturbranche und wie und ob überhaupt man sie mit Literatur öffnen kann, und welche Form ein Text eigentlich haben sollte, um adäquat über Klasse berichten zu können. Und zuletzt stellt sich die große Frage: Wohin entwickelt sich die sogenannte „Klassenliteratur“? Oder handelt es sich nur um ein vorübergehendes Phänomen, von dem der Betrieb mal wieder doch nicht so viel gelernt hat, wie er gerne denkt, um sich bald schon wieder zynisch dem nächsten „Issue“ zuzuwenden?

Shownotes:
Daniela Dröscher, Lügen über meine Mutter, Kiepenheuer&Witsch 2022 und Zeige deine Klasse: Die Geschichte meiner sozialen Herkunft, Hoffmann und Campe 2018.
Didier Eribo, Rückkehr nach Reims, aus dem Französischen von Tobias Haberkorn, Suhrkamp 2016.
Annie Ernaux, diverse, Suhrkamp.
Jonathan Swift, A Modest Proposal: For Preventing the Children of Poor People from Being a Burthen to Their Parents or Country, and for Making Them Beneficial to the Publick, 1729.
Florian Kessler, „Lassen Sie mich durch, ich bin Arztsohn!“, 2014. https://www.zeit.de/2014/04/deutsche-gegenwartsliteratur-brav-konformistisch

Deutscher Buchpreis: Das Unboxing!

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Bücher sind wichtig, aber für manche ist der Deutsche Buchpreis noch wichtiger. Soeben wurde er zum neunzehnten Mal vergeben – die Lektor*innen Emily Modick und Florian Kessler reagieren direkt auf die Preisverleihung und diskutieren über Sinn und Unsinn eines derart großen Literaturpreises. Was für ein Buch wurde dieses Jahr ausgezeichnet und was sagt das aus über Tendenzen der Gegenwartsliteratur? Warum haben Verlage und Buchhandel eine derart heftige Obsession mit dem Deutschen Buchpreis – führt er zu guter Öffentlichkeit für Literatur oder verengt er den Blick fatalerweise auf nur ein einziges von tausenden großartigen Büchern? Und wozu dient eigentlich das harte Geschimpfe auf die Jurys des Deutschen Buchpreises, das der Literaturbetrieb Jahr für Jahr lustvoll zelebriert? Sollte man den Buchpreis am Ende einfach schnellstmöglich abschaffen? Das alles klärt diese Folge Hanser Rauschen aus Verlagssicht.

Wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet sie doch gerne auf der Podcast-Plattform eurer Wahl!
Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Warum in einem weißen bildungsbürgerlichen Verlag veröffentlichen? Zu Gast: Sinthujan Varatharajah und Moshtari Hilal

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Ob Literaturkritik oder Lektorat, ob Agenturen oder Autor:innennetzwerke, ob Veranstaltungsorte oder Buchhandel: Der deutschsprachige Literaturbetrieb ist weiß, weiß, weiß. Er ist so weiß, bildungsbürgerlich und homogen, dass jeder davon abweichende soziale Hintergrund nach wie vor zu etwas Besonderem gemacht wird. Sinthujan Varatharajah und Moshtari Hilal haben beide in letzter Zeit wichtige Bücher veröffentlicht: Sinthujan Varatharajah »an alle orte, die hinter uns liegen«, Moshtari Hilal »Hässlichkeit«. Im Literaturpodcast der Hanser-Verlage sprechen sie mit Emily Modick und Florian Kessler darüber, wie sich für sie das Büchermachen in den 2020er Jahren anfühlt – und wozu überhaupt man in einem weißen bildungsbürgerlichen Verlag veröffentlichen sollte.

Wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet sie doch gerne auf der Podcast-Plattform eurer Wahl!
Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Show Notes:
Moshtari Hilal: Hässlichkeit. Hanser Verlag, 2023.
Sinthujan Varatharajah: an alle orte, die hinter uns liegen. hanserblau, 2022.

Moshtari Hilal, Sinthujan Varatharajah: Englisch in Berlin. Ausgrenzungen in einer kosmopolitischen Gesellschaft. Wirklichkeit Books 2022.

Junot Díaz: MFA vs. POC. https://www.newyorker.com/books/page-turner/mfa-vs-poc

Warum macht Gossip so viel Bock?

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Psssst. Du! Ja, Du! Hat hier irgendjemand noch ein Gerücht? Emily Modick und Florian Kessler gucken sich den aktuellen Gossip der Literaturbranche an. Und das selbstverständlich aus rein analytischen Absichten. Wozu dient das viele Tratschen und Lästern eigentlich, das genauso zur Kulturwelt gehört wie Theatersitze, Buchcover und Selbstausbeutung? Wer klatscht worüber und warum? Im Verlagspodcast des Hanser Verlages läuft die aktuelle Gerüchteküche heiß, wenn zwischen verschiedenen Formen von Gossip unterschieden und die neuesten US-Accounts mit Branchen-Leaks analysiert werden. Geht es beim Tratschen wirklich immer um Kritik an den Mächtigen oder sind die Reize viel primitiver? Klar ist nach dieser Folge: Geheim bleibt im Literaturbetrieb rein gar nichts.

Wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet sie doch gerne auf der Podcast-Plattform eurer Wahl!
Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Shownotes:
Sandra Kegel: Die Akte Gneuß. Wird der Osten zur westdeutschen Erfindung? Im Literaturbetrieb gibt es Aufregung um die DDR-Erzählung einer jungen Autorin. „Gittersee“ befeuert den Streit um die Deutungsmacht über die deutsche Geschichte. FAZ, 15.09.2023. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/debuetroman-gittersee-von-charlotte-gneuss-regt-auf-19174497.html
Instagram-Buchbranchen-Accounts: @xoxopublishinggg
Silvia Federici: Hexenjagd. Die Angst vor der Macht der Frauen. Übersetzt von Margarita Ruppel. Unrast, 2019.

Warum sind Sexstellen in Romanen immer so schrecklich? Zu Gast: Jovana Reisinger

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Über eines sind sich doch eigentlich immer alle einig: Richtig gelungene Sexstellen gibt es in der Literatur so gut wie keine, der alljährlich verliehene »Bad Sex in Fiction Award« macht es sich sogar zur Aufgabe, die besonders misslungenen zu küren. Aber stimmt das eigentlich? Gibt es wirklich keine guten Sexstellen? Und Moment, was heißt denn eigentlich: »gut«? Zusammen mit Jovana Reisinger versuchen die Hanser-Lektor*innen Emily Modick und Florian Kessler diese Frage zu ergründen, es geht um Tabus, das Patriarchat (kleiner geht’s nun mal nicht), den »male gaze« und die »Tussi« als performativen Akt.

Wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet sie doch gerne auf der Podcast-Plattform eurer Wahl!
Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Show Notes:
Jovana Reisinger, Enjoy Schatz. Korbinian Verlag 2022
McKenzie Wark, Reverse Cowgirl. Aus dem Englischen von Johanna Davids. August Verlag 2023
Katherine Angel, Morgen wird Sex wieder gut: Frauen und Begehren. Aus dem Englischen von Zoë Beck und Annika Domainko. Hanser 2022

Wie finden Autor:innen ihre verdammten Themen? Zu Gast: Lion Christ

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Eine berühmte Regel des Creative Writing lautet bekanntlich: »Write what you know«. Ist an ihr etwas dran, und das im Boom von autobiographischen Memoirs und Autofiktion sogar noch stärker als früher? Oder sollten Autor:innen gerade umgekehrt Themen suchen, die ihnen nicht vertraut sind und für die sie literarische Neugier und Recherche benötigen? Über all das sprechen Emily Modick und Florian Kessler mit Lion Christ, dessen Debütroman »Sauhund« soeben erschienen ist: Ein historischer Roman aus der BRD der achtziger Jahren, als Christ noch nicht einmal geboren war. »Sauhund« zeigt die Welt eines jungen Mannes aus der bayrischen Provinz, der in die Freuden und die Ängste des leuchtenden schwulen Münchens gerät. Wie findet man als Autor ein solches Thema? Was muss man wissen, um darüber zu schreiben – und warum ist Nichtwissen beim Schreiben manchmal auch sehr wertvoll?

Wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet sie doch gerne auf der Podcast-Plattform eurer Wahl!
Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Show Notes:
Lion Christ: Sauhund. Hanser 2023 https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/sauhund/978-3-446-27747-2/.

Mario Wirz: https://de.wikipedia.org/wiki/Mario_Wirz .

Gustl Angstmann: https://de.wikipedia.org/wiki/Gustl_Angstmann .

Horst Bienek: https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/es-gibt-nur-die-kunst-die-liebe-und-den-tod-dazwischen-gibt-es-nichts/978-3-446-27744-1/. Das Erscheinen der Bienek-Tagebücher ist allerdings leider inzwischen auf Frühjahr 2024 verschoben.

Warum gibt es so wenige gute Buchcover? Zu Gast: Peter Hassiepen

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Man soll Bücher nicht nach ihrem Cover beurteilen – aber warum denn nicht, verdammt nochmal? Diese Frage stellen Emily Modick und Florian Kessler dem ebenso geheimen wie bescheidenen Papst der Buchgestaltung, der soeben nach 37 Jahren bei Hanser in Rente gegangen ist: Peter Hassiepen hat als Art Director des Verlages zigtausende Bücher gestaltet, große Bestseller wie herrlich minoritäre Lyrikbände, und damit über die Jahrzehnte hinweg entscheidend die Ästhetik des Verlages geprägt. Er erzählt, welche Gesichtspunkte beim Nachdenken über Umschläge wichtig sind, worauf Cover-Gestaltung achten muss, und nicht zuletzt, was die Zukunft des Buchcovers in Zeiten des Neuerscheinungs-Wahns ist. Danke vielmals für alles, Peter!

Wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet sie doch gerne auf der Podcast-Plattform eurer Wahl!
Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Show Notes
Entwicklung der Reclam-Gestaltung: https://dewiki.de/Lexikon/Reclams_Universal-Bibliothek.
Celestino Piattis Cover für dtv: https://www.dtv.de/100jahrepiatti.
Das Cover von Peter Hassiepen mit einer Illustration von Quint Buchholz für T.C. Boyles "Wenn der Fluß voll Whiskey wär", 1991: https://www.buchfreund.de/de/d/e/9783446158412/wenn-der-fluss-voll-whisky-waer-neubuch?bookId=101967802.
Die von Peter Hassiepen gestaltete Borges-Gesamtausgabe bei Hanser: https://www.hanser-literaturverlage.de/buecher?authorname=Jorge+Luis+Borges.
Leanne Shapton, Bahnen ziehen. Aus dem Englischen von Sophie Zeitz, Suhrkamp 2012: https://www.suhrkamp.de/buch/leanne-shapton-bahnen-ziehen-t-9783518464021.
Anteil physische Bücher am Publikumsbuchmarkt 2022: https://www.boersenblatt.net/news/boersenverein/die-offiziellen-zahlen-fuer-den-buchmarkt-2022-sind-da-291937

Wer hat Angst vor Unterhaltungsliteratur?

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

Jeder Blick auf die Bestsellerliste macht klar: Um die Literatur, die edle Buchpreise erhält und im Feuilleton besprochen wird, geht es den meisten Leser*innen nicht. Man muss gar nicht fragen, ob das gut oder schlecht ist – aber kann ruhig mal darüber nachdenken, was für Literatur die Gegenwart eigentlich insgesamt hervorbringt. Emily Modick und Florian Kessler diskutieren über die vielen Tendenzen der Verlage und des Buchhandels, das große und aufregende Feld zwischen Genre und „Hochliteratur“ zu weiten, es lockerer zu machen, vielleicht auch, es zu trivialisieren. Lesen die Leute derzeit immer dümmeres Zeug? Sicher nicht, aber auf die Details kommt es an.

Wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet sie doch gerne auf der Podcast-Folge eurer Wahl!
Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Show Notes
Presserklärung hanserblau: https://www.boersenblatt.net/news/personalia/emily-modick-folgt-auf-ulrike-von-stenglin-291021
Bonnie Garmus: Eine Frage der Chemie. Roman. Piper 2022, aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
Delia Owens: Der Gesang der Flußkrebse. Roman. hanserblau 2019, aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.
Caroline Wahl: 22 Bahnen. Roman. DuMont 2023.
Dörte Hansen: Altes Land. Roman. Knaus 2015.
Moritz Baßler: Populärer Realismus. Vom International Style gegenwärtigen Erzählens. C.H. Beck, 2022.
Umberto Eco: Der Name der Rose. Roman. Jubiläumsausgabe, mit einem Nachwort von Philipp Blom. Hanser 2022, aus dem Italienischen von Burkhardt Kroeber.

Wie kommt endlich das Klima in die Literatur? Zu Gast: T.C. Boyle

Audio herunterladen: MP3 | AAC | OGG | OPUS

T. C. Boyle, der „godfather of climate fiction“, ist zu Gast bei Hanser Rauschen und spricht mit Emily Modick und Florian Kessler darüber, ob und wie man über die Klimakatastrophe schreiben sollte. Denn eines steht fest: Seit Jahrzehnten zerstören wir Menschen die Erde systematisch und sind momentan dabei, den ganzen Bumms vollends gegen die Wand zu fahren. Was tun? Gibt es ein Buch, das alle, wirklich alle, zum Umdenken bringen könnte? Sollte jede:r Autor:in jetzt sofort versuchen, dieses Buch zu schreiben? Und vor allem: Warum werden den Verlagen nicht mehr Bücher zu diesem Thema angeboten?

Wenn euch diese Folge gefallen hat, bewertet sie doch gerne auf der Podcast-Plattform eurer Wahl!
Bei Fragen, Meinungen oder Anmerkungen schreibt uns gerne an rauschen@hanser.de.

Show Notes
T.C. Boyle: „Blue Skies“, „Wenn das Schlachten vorbei ist“, „Ein Freund der Erde“. Rachel Carson: „Der stumme Frühling“. David Quammen: „Der Gesang des Dodo: Eine Reise durch die Evolution der Inselwelten“.“ Wo bleibt die (gute) Literatur für die Gegenwart? – Eva Menasses imaginärer Klimaroman“. Solvejg Nitzke (https://www.54books.de/wo-bleibt-die-gute-literatur-fuer-die-gegenwart-eva-menasses-imaginaerer-klimaroman/#more-13426)

Über diesen Podcast

Bei Hanser Rauschen suchen die Lektor:innen Emily Modick und Florian Kessler nach Antworten auf große und kleine Fragen aus der Welt der Literatur. Es geht um Skandale und Strukturen, Stoffe und Ekstasen - um alles, was in Bücher passt und außenrum passiert.

von und mit Carl Hanser Verlag

Abonnieren

Follow us